Wer und was ist heiter magazine?
Mit der Herausgabe des ersten heiter Mini-Magazins und dem unmittelbar bevorstehenden, ersten heiter Event bietet es sich an, noch einmal über die Philosophie, die hinter heiter magazine steht, zu sprechen. In einem Interview erzählt Katharina (Gründerin und Editor-in-Chief von heiter magazine) ihrem Mann Ben, der auch der Subeditor der englischen Inhalte des Magazins ist, wie alles begann, was heiter für sie bedeutet und warum wir uns Zeit für die kleinen aber feinen Dinge im Leben nehmen sollen.
Für die, die dich nicht kennen, kannst du dich kurz vorstellen.
Mein Name ist Katharina. Ich bin in Österreich aufgewachsen, habe allerdings den Großteil meiner Zwanziger in England verbracht, weshalb ich die UK mein zweites Zuhause nenne. Wir beide und unser Border Collie Rock sind aus beruflichen Gründen vor zwei Jahren nach Deutschland gezogen. Dort manage ich tagsüber ein Team von RedakteurInnen für ein Modeunternehmen. Außerhalb meiner Arbeitszeiten verbringe ich fast jede freie Minute damit, Ideen für mein Herzensprojekt heiter magazine (ein zweisprachiges Magazin, das sich um die heiteren Momente im Leben dreht) zu spinnen.
Wann hast du dich dazu entschieden, heiter magazine aufzubauen?
2016, das war mein Abschlussjahr an der Universität. Ich hab Fashion Media am London College of Fashion studiert und im Rahmen meines Abschlussprojekts hab ich das Konzept für heiter magazine kreiert. Ich wollte schon immer mein eigenes Magazin herausgeben und das Projekt gab mir die Chance, diesen Traum zu verwirklichen. Als Österreicherin, die Jahre in der UK verbracht hat und mit einem Briten verheiratet ist, gehören die Sprachen Deutsch und Englisch zu meinem Alltag. Es hat sich ganz natürlich angefühlt, die Inhalte für das Magazin in beiden Sprachen anzubieten.
Für alle, die heiter magazine erst jetzt entdeckt haben, wie würdest du es beschreiben?
Als Magazinkonzept. Allerdings muss ich dazu sagen, dass sich das Konzept in den letzten beiden Jahren erweitert hat. Unser Instagram-Konto zum Beispiel ist ein heiterer Ort mit vielen lieben und loyalen AbonnentInnen geworden. Unser Blog erstreckt sich von Posts für einen heiteren Lebensstil bis hin zu Interviews mit interessanten kreativen Menschen. Weiters gibt es noch heiter Events, wo wir zusammen kommen und Workshops anbieten. Alle Inhalte orientieren sich an drei Hauptkategorien: Heitere Momente für einen selbst (My Heiter Moments), Gemeinschaft (The Heiter Community) und Kreativität (Creative Life Heiter Life). Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch in diesen Kategorien Heiterkeit finden kann, und ich möchte dabei helfen.
Was war der Auslöser dafür, dass du anderen Menschen dabei helfen willst, Heiterkeit zu finden?
Während meines Studiums hatte ich auch einen Vollzeitjob. Ich war tagsüber im Büro und besuchte dann am Abend und am Wochenende Vorlesungen. Es war keine leichte Zeit für mich. Meistens fühlte ich müde und lustlos. Ich hatte keine Energie. Erst als ich bewusst damit begann, die Pausen zwischen Arbeit und Studium zu genießen und kleine Dinge zu schätzen, die mir Freude brachten, wurde ich wieder glücklich. Ich bin sicher, dass es vielen ähnlich geht. Das Leben selbst mit all seinen Ups-and-Down kann einem zu viel werden und überfordern. Ich möchte meinen LeserInnen dabei helfen, die heiteren Momente des Alltags zu erkennen und sich an ihnen zu erfreuen.
Warum sind es deiner Meinung nach die einfachen Dinge im Leben, die Freude bringen?
Wir leben in einer schnelllebigen Welt, in der wir viele Stunden vor dem Computer oder an unseren Telefonen verbringen. Ein Trend folgt dem nächsten und das Angebot an Produkten, die wir für einen sogenannten “besseren Lebensstil” erwerben sollen, ist riesig. All das trägt zu einer Reizüberflutung bei - und aus der heraus sehnen wir uns wieder nach einfachen Dingen. Das merke ich auch an mir selbst. Wenn ich denn ganzen Tag über in der Arbeit bin, möchte ich abends nicht noch einmal vor dem Bildschirm sitzen. Eine beruhigende Tasse Tee und ein gutes Buch sagen mir da viel eher zu. Meine Wochenenden verbringe ich gerne in der Natur. So kann ich runter kommen, wieder Energie tanken und mich besser fühlen.
Was ist als nächstes für heiter geplant?
Wie du weißt, haben wir vor kurzem das Mini-Magazin vorgestellt. Wir hoffen, dass wir im Herbst/Winter eine größere Print-Version herausgeben können. Das erste heiter Event findet bald in München statt. Wenn das gut ankommt, planen wir weitere Events in Europa, wenn nicht sogar weltweit. Es gibt zudem ein paar Ideen für einen heiter Podcast. Was ich auf jeden Fall beibehalten möchte sind regelmäßige Posts auf Social Media und am heiter Blog. Und ganz wichtig sind auch Kollaborationen mit Menschen und Brands, die die heiter Philosophie teilen.
Zum Schluss möchte ich dir noch die Frage stellen, die du normalerweise deinen Interviewpartners stellst. Wie beschreibst du deinen perfekten heiteren Moment?
Ha, das ist leicht! Kaffee im Sonnenschein, von Pflanzen und unserem Hund umgeben zu sein und mit dir über Ideen und Pläne für heiter zu sprechen.
Interview und Foto: Benjamin Carr Geißler-Evans