Was ich an der kalten Jahreszeit liebe
Ich erinnere mich noch so genau, wie wir dort durch den tiefen, weißen Schnee stapften, umringt von verschneiten hohen Birken und Tannen, überzogen mit einer Schicht aus eisigem Glitzer. Wir kletterten die weißen Hügel hinauf, dem warmen hellen Lichtschein entgehen, der durch die Eiskristalle an den Tannennadeln fiel – die Welt wirkte so magisch, so still. Nichts regte sich, außer ein paar Schneewehen, die durch die Wipfel wehten. Die Luft war so frisch und klar, wir konnten unseren Atem sehen, während wir dort standen in Mitten der verschneiten Wildnis. Die Welt lag schlafend unter einer Decke aus Schnee und Eis – und ihr Zauber füllte unsere Herzen.
Der Winter ist für mich die magischste Zeit des Jahres. Wo viele unter der Dunkelheit leiden und die kalten Temperaturen scheuen, hülle ich mich in eine warme Decke und zünde eine Kerze an, um die gemütlichen Stunden der kalten Jahreszeit zu genießen. Ich bemerke jedes Jahr auf's Neue, wie sehr sich mein Gemüt verändert, sobald der Sommer sich dem Ende neigt und der Herbst einkehrt. Ich bin einfach für die kalten Jahreszeiten geschaffen und fühle mich dann am wohlsten.
Es gibt so viele schöne Dinge, die die Zeit von November bis Februar zu einer gemütlichen Reise machen. Den Tag schon mit einem warmen Porridge und Tee zu beginnen, ist eines davon, sowie lange Schneespaziergänge, Plätzchen backen und Suppen zum Abendbrot. Die Abende werden mit duftenden Kerzen gefüllt und einem Lieblingsbuch oder Film, oder doch mit Stricknadeln und Garn vor dem Kamin – gerade in der kalten Jahreszeit ist mir danach, warme Handschuhe und Socken zu stricken. Umso kälter es außerhalb des Fensters wird, desto wärmer ist es in meinem Herzen.
Vielleicht mag auch der ein oder andere eine kurze Reise in den Norden machen und verschneite Landschaften und Wälder erkunden. Ich erinnere mich noch sehnsüchtig an den letzten Winter und meine Zeit in Ilomantsi, in Nordkarelien, wo ich die Nordlichter und Sterne am Finnischen Himmel bewundern durfte. Wir stampften mit unseren Sturmlaternen und Schneeschuhen durch den tiefen Wald, nur von den Schatten der Bäume begleitet. Als wir das Licht des Hauses in der Ferne sahen, löschten wir die Lichter und warfen uns in den Schnee, um von dort aus in der Stille die Sterne zu betrachten. Ich habe noch nie so viel Liebe für das Leben empfunden!
Außerdem erwarten wir doch alle sehnsüchtig das Fest der Liebe im Winter. Die Adventszeit hat etwas Zaubernhaftes, wenn die Welt mit Lichterketten behangen ist und sich der Duft von frisch gebackenen Plätzchen verbreitet. Die wohl magischsten Wochen im Jahr und ein guter Anlass, trotz des Weihnachtsstresses, Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen, sich Zeit für sich und seine Lieben zu nehmen, und ein wenig in sich zu kehren.
Lasst euch von Väterchen Frost küssen!
Wollt ihr mehr von Michelle lesen? Dann besucht doch ihren Blog http://www.daughterofthewoods.com oder folgt ihr auf Instagram: http://instagram.com/daughter_of_the_woods