Wie Vanessa Heiterkeit in die Welt bringt
Vanessa und ich haben uns vor einigen Monaten bei einem Online-Kurs zum Thema “Blogging” kennen gelernt. Im Rahmen des Kurses sprachen wir über unsere Ideen und Wünsche für unsere kreativen Projekte und da hat sich herauskristallisiert, dass wir mit unseren Plänen ein guter “Match” sind, wie man es im Englischen so sagt. Ich halte Heiter Events und Vanessa hat ein Zuhause, das man für Workshops buchen kann. Kurz darauf fand mein Heiter Autumn Event in Vanessas Oak Tree Barn (eine umgebaute Scheune im englischen Somerset) statt. Es war eine wunderbare Erfahrung und ich war so begeistert von Vanessa und ihrem Konzept, dass ich sie euch besser vorstellen wollte.
Erzähl uns wer du bist und was du machst.
Mein Name ist Vanessa. Ich hab die letzten 30 Jahre damit verbracht, verschiedene Dinge (Anstellungen) an verschiedenen Orten auszuprobieren und bin letztendlich in meinem Heimatort gelandet. Es war ein langer Weg zurück, der mich gelehrt hat, dass ich am glücklichsten bin, wenn ich Zeit mit gleichgesinnten Menschen verbringe. Freunde, Familie, aber auch diejenigen, die ich für Workshops und Retreats in meinem Zuhause (der Oak Tree Barn) in North Somerset (England) willkommen heißen darf.
Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei fast erwachsene Töchter. Im Moment leben wir etwas verstreut, deshalb gibt es für mich nichts Schöneres, wenn alle nach Hause kommen. Wir verbringen die Zeit dann entweder im Freien, um zu gärtnern oder unsere Hühner zu beobachten, oder wir essen und trinken gemeinsam oder unterhalten uns vor dem Kamin.
Wann hast du begonnen, Workshops in der Oak Tree Barn zu halten und warum?
Es hat vor rund einem Jahr begonnen. Davor hielt ich Workshops in unserem Haus in Bristol.
Warum ich Workshops halten wollte, hat zwei Gründe. Zum einen wollte ich selbst etwas dazu lernen, zum anderen wollte ich andere Menschen kennen lernen. Workshops haben mir schon immer Spaß gemacht und ich dachte, dass ich mehr daraus machen könnte. Außerdem sind sie eine gute Entschuldigung dafür neue Rezepte auszuprobieren und zu backen. Es wäre nur allzu schade, wenn ich den ganzen Kuchen selbst essen müsste.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Workshops eine ziemliche Herausforderung für den Organisator sein können. Es ist gar nicht so einfach, voll und ganz für die TeilnehmerInnen da zu sein, wenn man gleichzeitig Tee kochen und das Mittagessen fertig bekommen soll. Indem ich in der Oak Tree Barn Gastgeberin spiele und auch meine Erfahrung und Fähigkeiten einbringe, können sich die Organisatoren entspannen und den Tag genießen.
Welche Art von Workshops werden in der Oak Tree Barn angeboten?
Es gab bereits viele verschiedene Events hier. Floristik- und Weihnachtskranzkurse zum Beispiel, oder Kurse, die bei der persönlichen, aber auch der unternehmerischen Weiterbildung helfen. Das erste Heiter Event in der UK war auch in der Oak Tree Barn. Es war eine perfekte Kombination aus Gemeinschaft, Zeit in der Natur, Kreativität und der bewussten Auseinandersetzung mit Dingen, die uns Freude bringen.
Die Oak Tree Barn ist ein ganz besonderer Ort. Klar, ich bin voreingenommen, weiß mittlerweile aber auch, dass andere so denken. Die Location kann auf vielfältigste Weise für kleine Gruppen genutzt werden. Ich bin auch immer offen für neue Nutzungsideen.
Warum ist die Oak Tree Barn anders als andere Workshop-Locations?
Ich denke, dass es daran liegt, dass die Barn ein Zuhause ist. Man fühlt sich sofort wohl und kann den Tag so besser genießen. Ich bin immer wieder bereit die lange Geschichte über den Erwerb und den Umbau zu erzählen, aber da es sich hier um ein Interview handelt, sag ich einfach, dass wir sehr viel Glück hatten. Glück in dem Sinn, dass wir die Oak Tree Barn in einen wunderschönen Ort verwandeln konnten, den ich jetzt auch mit anderen teilen kann.
Die Barn hat auch viele praktische Vorteile: Sie ist nicht weit von der Stadt entfernt und leicht erreichbar. Es gibt genügend Parkmöglichkeiten und das Mendip Hills Naturschutzgebiet liegt in unmittelbarer Nähe. Ich serviere von mir selbst zubereitete Mahlzeiten und bin stets bereit, während den Workshops auszuhelfen.
Warum denkst du, dass Workshops einen positiven Einfluss auf uns haben und so Heiterkeit bringen?
Ich bin sicher, dass sich alle Workshops positiv auf uns auswirken. Sie mögen nicht immer das sein, was man erwartet, aber die Vorteile, die allein im Miteinander-Sein sind, sind gravierend. Neue Menschen kennen zu lernen, gemeinsam neue Dinge auszuprobieren, spazieren zu gehen und miteinander zu essen sind gut für das Wohlbefinden. Es hilft einen dabei, Augen und Herzen für neue Möglichkeiten zu öffnen und Unterstützung darin zu bekommen.
Was gefällt dir daran, selbstständig zu sein?
Ich dachte immer, dass ich früher oder später mein eigenes Business haben werde. Mit der Zeit erkannte ich aber, dass ich gerne Fotos und Worte für andere kreiere (anstelle selbst einen Shop oder Ähnliches zu haben) und deshalb schreibe und fotografiere ich jetzt für andere kleine Unternehmen. Ich genieße meine kreative Freiheit und was die Barn betrifft, finde ich es toll, dort zu Workshops einladen zu können. Das ist eine Arbeit, die sich nicht nach Arbeit anfühlt.
Was war bisher die größte Herausforderung für dich als Geschäftsfrau?
Einfach die Anzahl der Dinge, die ich in den letzten beiden Jahren dazu und verstehen lernen musste – es gab einige Momente, in denen ich das als sehr anstrengend empfand. Es war ein großer Sprung für mich, meine Geschäftsidee in ein richtiges Business zu verwandeln und ich musste mich mit Dingen auseinander setzen, die ich davor nicht wirklich brauchte: Verkauf, Marketing, Social Media, Administratives, Lebensmittelhygiene, Fotografie, Versicherungen, Budget, Kommunikation usw. Die Liste ist wirklich lang. Für mich ist es ganz wichtig geworden, dass ich einen Schritt nach dem anderen mache, langsamer werde und durchatme.
Was kommt als nächstes auf dich und die Oak Tree Barn zu?
Ich freu mich schon auf das nächste Jahr, in dem ich mehr Zeit mit anderen Menschen hier in der Oak Tree Barn verbringen kann. Die Oak Tree Barn wird weiterhin für Workshops buchbar sein. Zusätzlich möchte ich einmal im Monat „Keine-Workshop-Tage“ anbieten. Diese Tage sollen Tage des Zusammenseins sein, an denen kreative Menschen miteinander spazieren gehen, reden, essen und trinken. Ich bin sicher, dass das eine wunderbare Möglichkeit ist, um andere kennen zu lernen und einander zu unterstützen.
Ganz aufregend ist auch, dass ich bald auch Tage der Ruhe in unserem neuen Schäferwagen anbieten kann (für Einzelpersonen). Es gab in meinem Leben schon oft Zeiten, in denen ich mich bewusst fürs Allein-Sein entschieden habe. So konnte ich Bilanz ziehen, durchatmen und auf mich selbst Acht geben. Ich möchte auch anderen Frauen diese Chance bieten. Mit unserem Schäferwagen bekommen sie die Gelegenheit und den Raum, Energie zu tanken.
Wie kann man sich mit dir vernetzen?
Instagram ist mein liebster Social-Media-Kanal. Man findet mich dort unter dem Usernamen @simpsonsisters. Meine Webseite lautet www.thesimpsonsisters.co.uk und ich freu mich auch immer wieder über nette Worte in meinem Posteingang: vanessa@thesimpsonsisters.co.uk
Wie beschreibst du deinen perfekten heiteren Moment?
Wärme kommt mir da gleich in den Sinn, sowohl physikalische Wärme (wie die vom Sonnenlicht) als auch Herzenswärme. Wenn man dann noch gemeinsam gutes Essen und Getränke in der Wärme teilt, ist das für mich Heiterkeit. Vx
Bilder: Vanessa Dennett
Übersetzung des Interview aus dem Englischen: Katharina Geißler-Evans, heiter magazine