Die Optimisten dieser Welt
Optimismus (Substantiv): Lebensauffassung, die alles von der besten Seite betrachtet; heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung (Synonyme: Heiterkeit, Hoffnung, Keepsmiling, Lebensbejahung, Lebensmut, Zuversicht, Zuversichtlichkeit;)
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Das ist eine Liebeserklärung an die Optimisten dieser Welt; die guten Seelen, die mutig sind und das Bestmögliche aus einer schwierigen Situation machen; diejenigen, die auch nach einem Verlust über den Tellerrand schauen, um das Schöne & Bedeutungsvolle in der Welt zu entdecken.
Liebe Optimisten,
ich glaube fest daran, dass die Welt mehr Leute wie euch braucht – auch wenn es ihr nicht immer bewusst ist. Allzu oft werden Optimismus und Optimisten falsch verstanden.
Wenn du etwa deine hoffnungsvollen Gedanken teilen möchtest, aber alles was zurückkommt, abschätzige Blicke und Spott sind. In einer Welt, in der Zynismus mit Weisheit vertauscht und eine lebensmüde Herangehensweise meist als sicherer angesehen wird, kann es sein, dass jemand mit einem heiteren und positiv gestimmten Gemüt als Außenseiter hingestellt wird. Es braucht Stärke und Mut, optimistisch zu sein.
Optimisten werden immer wieder als naiv, leichtsinnig, vielleicht auch überbehütet bezeichnet; der Optimismus selbst als Luxus, den man sich nicht wirklich leisten kann. Das sind Fehlinterpretationen, denn Optimismus hat nichts damit zu tun, nur fröhlich durch das Leben zu gehen und schlechten Dingen gegenüber blind zu sein. Optimismus ist nicht angeboren; er ist das Ergebnis einer Wahl, die man trifft, obwohl sie nicht immer einfach ist. Optimismus bedeutet sich täglich zu bemühen, aufgeschlossen für unterschiedlichste Situationen zu bleiben. Es gehört zudem dazu, dass man hinaus geht und aktiv mit der Welt kommuniziert – und nicht, dass man sich nach innen wendet und die Schutzwand, die man sich aufgrund von Ängsten und Sorgen aufgebaut hat, noch höher werden lässt.
Meiner Meinung nach hatte A. J. Liebling Recht, als er folgendes sagte: Zynismus ist das Resultat der Unerfahrenheit. Einige der wohl berühmtesten Optimisten der Welt sind die, die besonders schlimme Erfahrungen machen mussten. Viktor Frankl und Anne Frank wussten etwa was es heißt, in einem Konzentrationslager zu leben, Terror ausgesetzt zu sein und sich verstecken zu müssen. Menschen, die die Welt bewegten, Menschen wie Nelson Mandela und Martin Luther King Jr., erreichten mehr als andere, weil sie an einen Traum glaubten, weil sie hoffnungsvoll waren und für eine Sache eintraten.
Anne Frank sagte: „Es ist ein Wunder, dass ich all meine Hoffnungen noch nicht aufgeben habe, den sie scheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube.“ Und Nelson Mandela schrieb Folgendes: „Zum Optimistisch-Sein gehört, das Gesicht der Sonne zuzuwenden und immer vorwärts zu gehen. Es gab viele dunkle Stunden, in denen mein Glauben an das Gute auf eine fürchterliche Probe gestellt wurde, aber ich wollte und konnte mich nicht aufgeben. Dann hat man verloren. Und stirbt.”
In "…trotzdem Ja zum Leben sagen" beschreibt Viktor Frankl, wie man gemerkt hat, ob jemand im Konzentrationslager kurz davor war zu sterben. Totale Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit waren typische Merkmale dieser Situation. „Der Gefangene hatte jeden Glauben an eine Zukunft verloren, seine Zukunft. Er fiel in sich zusammen und war sowohl körperlich als auch psychisch ruiniert. Er hatte einfach aufgegeben.”
Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass ihr gebraucht werdet, liebe Optimisten. Eure Anschauung erhält Leben und bewirkt Gutes in der Welt. Frankls Theorie des “Tragischen Optimismus” erklärt, dass Optimismus vom lateinischen Wort optimum kommt, das “das Beste” bedeutet. Durch seine Erfahrungen im Konzentrationslager war Frankl davon überzeugt, dass Menschen negative Aspekte auf kreative Weise in etwas Positives oder Konstruktives ummünzen – und das sogar, wenn eine große Tragödie bevorsteht.
Wir können nicht ändern wie wir fühlen, und wir können uns auch nicht dazu zwingen glücklich zu sein. Was wir allerdings imstande sind zu tun, ist unseren Fokus zu ändern. Jeden Tag ein bisschen mehr. Und was wir noch machen können? Uns an den Optimisten der Welt ein Beispiel zu nehmen und die #heitermoments in unserem Alltag zu finden.
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Sophie Caldecott ist freiberufliche Journalistin und Gründerin von A Better Place Journal. Sie lebt und arbeitet in der UK.
Übersetzung in Deutsche: Katharina Geißler-Evans, heiter magazine
Fotos: Katharina & Benjamin Geißler-Evans
In drei Tagen ist unser Instagram-Hashtag-Projekt #antijanuaryblues zu Ende. Ihr habt dennoch genug Zeit, um uns wissen zu lassen, wie ihr den Januar 2018 verbracht habt und wie ihr den Optimismus des Projekts mit in den Rest des Jahres nehmen wollt.